Technische Informationen
Unser Lackierverfahren
Bei der Auswahl geeigneter Beschichtungsverfahren muss gewährleistet sein, dass alle prozessrelevanten Kriterien ausreichend berücksichtigt werden, um eine produktionssichere und wirtschaftliche Anwendung zu ermöglichen. Dazu zählen im Besonderen:
- ein selektiver Lackauftrag sollte problemlos ermöglicht werden
- reproduzierbare Schichtstärken sind erforderlich
- exakte Abgrenzung der freizuhaltenden Bereiche
- Berücksichtigung der Oberflächenstruktur der Baugruppe
- keine Umgebungsverschmutzung
- maximale Materialausnutzung
- größtmögliche Flexibilität für die Produktion
- einfache Bedienung
- Inline-Fähigkeit
- rationeller Einsatz des Verfahrens
- maximale Prozess- und Produktionssicherheit
Um die oben angeführten Forderungen umsetzen zu können, lackieren wir mit Lackierautomaten der Firma Nordson. Diese bestehen aus:
- einem speziellen Beschichtungskopf
- der geschlossenen Lackversorgung
- dem mehrachsigen Roboter
- den integrierten Systemsteuerungen
- der EasyCoat Software
Durch den Beschichtungskopf mit der CrossCut Düse wird ein exakt definierter Lackvorhang erzeugt. Durch unterschiedliche Düsen können sowohl Durchflussmenge, Schichtstärke und die Auftragsbreite direkt auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt werden. Wesentlicher Bestandteil dieses Verfahrens ist, dass der Lack ohne Sprühnebel und mit exakter Randbegrenzung aufgetragen werden kann. Im Gegensatz zu konventionellen Lackierverfahren, bei denen der Lack durch Druckluft atomisiert wird und zwangsläufig Sprühnebel entstehen muss, wird bei dem SelectCoat Verfahren die so genannte Airless Technologie eingesetzt, durch die das Auftreten von Sprühnebel verhindert wird…
Der SelectCoat Beschichtungskopf kann innerhalb von Millisekunden geöffnet und geschlossen werden, dadurch sind gezielte Unterbrechungen im Lackauftrag möglich. Der Beschichtungskopf wird von einem mehrachsigen Roboter über die Leiterplatte bewegt und trägt dadurch einen gleichmäßigen und geschlossenen Lackfilm auf die zuvor definierten Bereiche der Baugruppe auf.
Die Verfahrgeschwindigkeit des Roboters kann zwischen 0 und 480 mm/sec frei bestimmt werden. Durch das programmierbare Öffnen und Schließen des Kopfes können an jeder beliebigen Stelle der Leiterplatte gezielte Unterbrechungen des Lackfilms realisiert werden, um bestimmte Bereiche nicht zu beschichten. Da der Lack somit nur noch auf die tatsächlich zu beschichtenden Flächen aufgetragen wird, kann auf die bislang notwendigen Maskierungs-, Demaskierungs- und Reinigungsarbeiten verzichtet werden. Die gesamte Lackversorgung ist als geschlossenes und zirkulierendes System ausgelegt. Da der Lackkreislauf in sich geschlossen ist, können keine flüchtigen Bestandteile unkontrolliert austreten, wodurch das Beschichtungsergebnis beeinträchtigt werden würde. Zudem ist durch einen integrierten Lackerhitzer sichergestellt, dass selbst bei Schwankungen der Umgebungstemperatur eine gleichmäßige Viskosität des Lackes erhalten bleibt. Diese Vorkehrungen ergeben die notwendigen, konstanten Prozessparameter und dienen letztendlich einem reproduzierbaren Beschichtungsergebnis.
Da die wesentlichen Verarbeitungsparameter auf die jeweilige Anwendung abgestimmt wer-den können, lassen sich alle konventionellen Schutzlacke, wie beispielsweise Acrylate, Urethane, Epoxies, Silicone und auch lösungsmittelfreie oder UV-härtende Produkte mit dem SelectCoat Verfahren verarbeiten.
Einen wesentlichen Bestandteil dieser Komplettlösung stellt die spezielle EasyCoat Software dar. Hiermit werden durch vorprogrammierte Beschichtungsbefehle die Funktionen des Robo-ters und des Beschichtungskopfes exakt miteinander verknüpft. Das SelectCoat Verfahren ermöglicht den Lack in direkter Abhängigkeit der tatsächlich vorhandenen Oberflächenstruk-turen der Leiterplatte aufzutragen, und die Benetzung der Oberfläche mit dem Lack nicht wie bislang dem Zufall zu überlassen.
Die einmal erstellten Beschichtungsprogramme werden im PC gespeichert und sind je nach Bedarf abrufbar. Durch die Systemsteuerung wird gewährleistet, dass die mit diesem Verfah-ren erstellten Beschichtungen beliebig oft, reproduzierbar und exakt positioniert ausgeführt werden können. Da der Lack selektiv und ohne Sprühnebel aufgetragen wird liegt die Materialausnutzung bei über 95 Prozent.
Nachfolgend noch mal die wesentlichen Merkmale zusammengefasst:
- Hohe Flexibilität
- Hohe Prozesssicherheit aufgrund geschlossenen zirkulierenden Lackfördersystems.
- Die Lackviskosität kann sich während des ganzen Prozess nicht verändern, da dass Lacksystem ein gegen die Umwelt hermetisch abgeschlossenes Lacksystem ist.
- Selektive und Vollflächige Lackierung
- Reproduzierbarer Lackauftrag mit gleich bleibender Schicht
- Flexible Auftragbreiteneinstellung zwischen 6 und 14mm Vorhangbreite und punktueller Auftrag möglich
- Hohe Umweltverträglichkeit, da keine Lösemittel freigesetzt werden
- Dem Lack wird keine Luft (Airless) zugesetzt, dadurch keine Zerstäubung, kein Lacknebel, der z.B. benachbarte Kontaktflächen / Steckverbinder einnebelt.
- Inlinefähiges System, dadurch geringer Personalbedarf
- Beheizte Lackversorgung, dadurch hat der Lack beim Austritt aus dem Lackierkopf immer die gleiche Temperatur => Stabiler Prozess
- Keine Kaschierung von Bereichen die nicht lackiert werden dürfen nötig
- Auch für feinste LP Strukturen geeignet
- Automatische Vorhangbreitenprüfung während des Lackierprozesses, dadurch gleich bleibendes, reproduzierbares Lackbild.
- Niedrige Einmalkosten, dadurch auch für Prototypen und Kleinstserien bestens geeignet